Neue Gicht-Leitlinie veröffentlicht

Neue Standards setzen im Kampf gegen die Volkskrankheit Gicht: Das ist das erklärte Ziel der ersten evidenzbasierten S3-Leitlinie zu Diagnostik und Therapie von Gicht. Sie bündelt Empfehlungen bestehender Leitlinien und schafft so ein umfassendes Bild für eine optimale Behandlung der Stoffwechselstörung.

Wer früh sein Risiko kennt, kann gegensteuern

In Deutschland leiden etwa ein bis zwei von 100 Erwachsenen an Gicht. Schmerzhafte Gichtanfälle oder chronische Gelenkschmerzen sind die markanten Merkmale der Krankheit, die vermehrt in höherem Alter auftritt. Neben einem ungesunden Lebenswandel (Rauchen, Übergewicht, wenig Bewegung) kann die Veranlagung für die Krankheit auch erblich bedingt sein. Wer früh weiß, ob er oder sie gefährdet ist, Gicht zu bekommen, kann mit gesunder Ernährung, einem Rauchstopp oder den passenden Medikamenten Schmerzen und Folgeerkrankungen verhindern.

Erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen

So belegt eine Studie aus dem Frühjahr 2024, dass Gichtpatient*innen ein deutlich erhöhtes Risiko aufweisen, einen Schlaganfall, koronare Herzkrankheit, Lungenembolien oder Thrombosen zu erleiden. Das gilt zwar insbesondere in Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht. Aber auch ohne diese zusätzlichen Faktoren ist das Risiko erhöht. Eine frühzeitige Diagnose kann Schlimmerem vorbeugen. Bluttests helfen, Gicht zu diagnostizieren. Liegt der sogenannte Harnsäurespiegel im Blut über etwa 6,8 Milligramm pro 100 Milliliter Blut, sprechen Ärzt*innen von einer Hyperurikämie. Die Harnsäurekristalle lagern sich dann in Gelenken, an Sehnen und Schleimbeuteln und in den Nieren ein und sorgen für mitunter starke Schmerzen. Neben der Harnsäurekonzentration im Blut begünstigen auch zu hohe Cholesterinwerte eine Gichterkrankung. Diese werden etwa beim Gesundheits-Check-up, der allen ab 35 Jahren alle drei Jahre angeboten wird, gemessen.

 

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