Nicht nur zur Erstdiagnose: Labortests bei HIV-Infektionen

In Deutschland leben rund 90.000 Menschen mit HIV. Wird die Infektion rechtzeitig entdeckt und behandelt, ist eine aus der Infektion resultierende AIDS-Erkrankung vermeidbar. Die meisten Betroffenen haben dann eine fast normale Lebenserwartung und können ihr Leben gestalten wie andere auch. Zum Welt-AIDS-Tag am Dienstag, 1. Dezember 2020, informiert das IPF: Labortests helfen dabei, die Infektion und mögliche Folgeerkrankungen früh zu erkennen.

HIV mit Labortest diagnostizieren

HI-Viren übertragen sich ausschließlich durch den Kontakt infizierter Körperflüssigkeiten mit Schleimhäuten und offenen Wunden. Expert*innen raten zu einem HIV-Test, wenn zuvor tatsächlich ein Ansteckungsrisiko bestand. Dazu gehört etwa ungeschützter Anal- oder Vaginalverkehr mit unbekannten Partner*innen. Auch Drogenbesteck zu teilen, erhöht die Infektionsgefahr. Ob eine HIV-Infektion vorliegt, klärt ein Labortest. Sowohl HIV-Antikörper als auch Virusbestandteile lassen sich zuverlässig ab sechs Wochen nach der letzten Risikosituation im Blut nachweisen.

Begleiterkrankungen erkennen

Die dauerhafte Belastung des Immunsystems begünstigt die Entstehung von Folgeerkrankungen. Hepatitis C (HCV) und B (HBV) gehören zu den typischen Erkrankungen, die gemeinsam mit einer HIV-Infektion auftreten können. Fachmediziner*innen empfehlen, Menschen mit HIV regelmäßig auf Hepatitis zu untersuchen. Dazu bestimmen Labormediziner*innen aus einer Blutprobe entsprechende Antikörper. Das HI-Virus sowie die notwendigen Medikamente können zudem Organe wie die Niere schädigen. Die Deutsche AIDS-Hilfe rät daher dazu, die Nieren ein- bis zweimal pro Jahr untersuchen zu lassen. Dazu entnehmen Mediziner*innen Blut- und Urinproben und lassen Kreatinin- und Harnstoffwerte prüfen sowie im Labor die Werte von Eiweißen und Elektrolyten bestimmen. So lässt sich erkennen, wie gut die Niere arbeitet.

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