Erregerkultur: etwa acht Wochen bis zum Ergebnis
Um Menschen mit Tuberkulose wirksam behandeln zu können, müssen Mediziner*innen wissen, welcher Bakterienstamm die Infektion hervorruft und welche Antibiotika gegen diese spezifischen Erreger wirken. Um den Erreger genau zu bestimmen, werden die Bakterien auf speziellen Nährmedien in der Petrischale angezüchtet. Dieses Verfahren gilt als sehr genau – benötigt jedoch auch Zeit: Die Anzucht einer Bakterienkultur dauert etwa vier Wochen. Anschließend können Mediziner*innen mittels Antibiogramm feststellen, welches Antibiotikum das Bakterienwachstum zuverlässig hemmt. Insgesamt können so nach Angaben von Fachleuten bis zu acht Wochen vergehen.
Mit Genanalyse und Leitfaden in wenigen Tagen zum Ziel
Genanalysen können die Diagnose resistenter Tuberkulose-Erreger beschleunigen. Mediziner*innen entschlüsseln im Labor innerhalb weniger Tage das Erbgut der Bakterien. Die Veränderungen in der Erbsubstanz geben Hinweise darauf, gegen welche Antibiotika die Tuberkulose-Erreger voraussichtlich resistent sind. Bei der Entscheidung, welche Medikamente die betroffenen Patient*innen erhalten sollen, hilft ein von internationalen Mediziner*innen erstellter Katalog. Er verzeichnet Mutationen in der DNA der Tuberkulosebakterien, die zu Antibiotikaresistenzen führen, und empfiehlt auf Basis der molekularen Vorhersagen passende Medikamente. Nach Angaben der Fachleute gelingt es damit in 99 Prozent der Fälle, das richtige Antibiotikum zu finden.