Falsche Zurückhaltung
Auswertungen von Krankenkassendaten zeigen: Nur jeder vierte Mann über 45 (rund 27 Prozent) nutzte 2017 die kostenfreie jährliche Krebsfrüherkennung für Prostatakrebs. In demselben Zeitraum nahmen mehr als jede zweite der über 20-Jährigen (rund 58 Prozent) die Krebsfrüherkennung beim Gynäkologen in Anspruch. Und die repräsentative Studie einer Betriebskrankenkasse ergab 2018, dass weniger Männer als Frauen den Gesundheits-Check-up nutzen. Diese Untersuchung steht allen Versicherten alle drei Jahre zu. Sie umfasst auch Blut- und Urintests, um Risiken für die Gesundheit frühzeitig zu erkennen. Dazu gehören zu hohe Blutfettwerte oder Diabetes.
Mut zur Vorsorge
Nach Angaben des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums erkranken 43 Prozent der Frauen und 51 Prozent aller Männer in Deutschland irgendwann im Laufe ihres Lebens an Krebs. Früh erkannt, lassen sich viele Krebsleiden besser therapieren, manche gar heilen. Nach Beobachtungen des RKI leben zudem immer mehr Menschen immer länger mit ihrer Krebserkrankung. Experten führen dies teilweise auch auf die Fortschritte bei der Früherkennung zurück. Für Darmkrebs gilt gar: Vorsorge-Darmspiegelungen verhindern rund ein Viertel der Darmkrebsneuerkrankungen pro Jahr. Der Einstieg in die Darmkrebsvorsorge funktioniert niedrigschwellig auch über einen immunologischen Stuhltest (iFOBT). Er erkennt zuverlässig unsichtbare Blutspuren im Stuhl. Ein positiver iFOBT sollte mit einer Darmspiegelung abgeklärt werden.