HIV-Infektion: 15 Prozent bei Erstdiagnose mit Aids-Erkrankung

Je früher eine HIV-Infektion diagnostiziert wird, desto besser stehen die Erfolgsaussichten für die Behandlung. Nach aktuellen Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) war die Infektion bei 32 Prozent der Menschen, deren HIV-Infektion 2018 erstmals diagnostiziert wurde, schon fortgeschritten. Rund 15 Prozent waren bereits an Aids erkrankt.

95 Prozent erfolgreich behandelt

Das HI-Virus schwächt das körpereigene Abwehrsystem, sodass der Organismus Krankheitserreger nicht mehr bekämpfen kann. Menschen mit HIV-Infektion werden mit sogenannten antiretroviralen Wirkstoffen behandelt. Für diese antiretrovirale Therapie (ART) kombinieren Ärzt*innen mehrere Wirkstoffe miteinander. Sie unterdrücken die Vermehrung von HIV im Körper. 93 Prozent der Menschen mit einer HIV-Diagnose erhalten eine ART, die den Erreger in den meisten Fällen (95 Prozent) erfolgreich unterdrücken kann. Grundsätzlich sollte eine Therapie möglichst bald nach der Diagnose beginnen. Solange die Zahl der Helferzellen über 500 pro Mikroliter Blut liegt, kann die Therapie im Einzelfall auch später starten, so die Deutsche Aidshilfe.

Zwei Laborwerte zur Erfolgskontrolle

Ob und wie gut die Behandlung anschlägt, zeigen vor allem zwei Laborwerte. So sollte die Zahl der im Blut nachweisbaren Viren deutlich sinken. Nach drei Monaten sollte diese Viruslast unter die Nachweisgrenze von etwa 20 bis 40 Viruskopien pro Milliliter Blut fallen. Die Zahl der sogenannten Helferzellen (CD4-Zellen) sollte zudem wieder steigen. Je mehr Helferzellen im Blut messbar sind, desto widerstandsfähiger ist das Immunsystem. Als normal gelten Werte zwischen etwa 500 CD4-Zellen bis zu 1.400 CD4-Zellen pro Mikroliter Blut.

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