Herzstillstand: Risiko steigt bei Wettkampfsport um das Vierfache

Regelmäßiges Training, gute Kondition, allgemein fit – und plötzlich steht das Herz still. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) erleiden hierzulande Jahr für Jahr etwa 65.000 Personen einen plötzlichen Herzstillstand. Nur zehn Prozent der Betroffenen überleben. Wettkampfsport steigert das Risiko eines plötzlichen Herztodes um das Drei- bis Vierfache – überwiegend für Hobbysportler*innen.

Unter 35 Jahren: unerkannte Herzerkrankungen als Ursache

Ein plötzlicher Herzstillstand tritt als Folge von anhaltendem Kammerflimmern auf. Statt regelmäßig zu pumpen ziehen und lösen sich die Herzkammern dabei aufgrund ungeordneter elektrischer Erregungen immer wieder sehr schnell und unkoordiniert. Das Herz kann kein Blut mehr durch den Kreislauf pumpen, die Betroffenen verlieren plötzlich das Bewusstsein. Nach Angaben des „Sudden Cardiac Death Registers“ (SCDR) lösen vor allem angeborene Fehlbildungen von Herzkranzarterien und die vorzeitige Verkalkung von Herzkranzgefäßen den plötzlichen Herztod bei Sportler*innen unter 35 Jahren aus. Fachärzt*innen raten daher zu regelmäßigen Untersuchungen. Dazu gehören auch Labortests. Sie können etwa klären, ob eine ererbte Fettstoffwechselstörung die Gefäße frühzeitig verkalken lässt.

Herzmuskelentzündung: bis zu 69 Prozent Männer betroffen

Bei Sportler*innen über 35 Jahren steigern vor allem erworbene Herzerkrankungen wie die Koronare Herzerkrankung und Herzmuskelentzündungen das Risiko für einen Herzstillstand. Eine Herzmuskelentzündung kann als Folge von Infektionen durch Viren und Bakterien entstehen. Auch nach einer Infektion mit dem Coronavirus beobachten Mediziner*innen Herzmuskelentzündungen. Studien zufolge sind vor allem Männer im Alter von 50 bis 55 Jahren betroffen (58 bis 69 Prozent). Eine Herzmuskelentzündung zeigt sich häufig durch unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Kurzatmigkeit Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung tragen Labortests auf Entzündungswerte und bestimmte Eiweiße wie natriuretische Peptide und Troponin-T dazu bei, eine Herzmuskelentzündung zu diagnostizieren.

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