Verletzungen in der Freizeit: Wann Antibiotika nötig sind

Wandern, radeln, klettern, paddeln … Der Sommer ist eine der schönsten Zeiten für Outdoor-Aktivitäten. Auch Urlaubsformate wie Camping werden immer beliebter. Bei so viel Nähe zur Natur kann es schon einmal zu Schürf- und Schnittwunden kommen. In der Regel heilen kleinere Verletzungen von selbst. Entzünden sich die Wunden jedoch, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Mitunter muss die Infektion mit einem Antibiotikum behandelt werden.

Infektionen durch Bakterien

Ob Hautabschürfung oder tiefer Schnitt: Jede Wunde kann sich entzünden, wenn Mikroorganismen durch die Verletzung in den Körper gelangen. Die häufigste Ursache für Wundinfektionen sind Bakterien. In selten Fällen können auch Viren, Pilze oder Parasiten eine Entzündung auslösen. Ob sich eine Verletzung entzündet, hängt davon ab, welche und wie viele Erreger in den Organismus eindringen und wie gut das Immunsystem die Eindringlinge bekämpfen kann. Spätestens, wenn heiße, gerötete Schwellungen um die Wunde entstehen sowie schon leichte Berührungen Schmerzen auslösen, sollten Betroffene ärztlichen Rat suchen.

Gezielter Einsatz von Antibiotika dank Labortests

Geht eine Wundinfektion auf Bakterien zurück, helfen Antibiotika bei der Behandlung. Diese Medikamente verhindern die Vermehrung der Bakterien oder töten sie sogar ab. Allerdings können Bakterien sich im Laufe der Zeit gegen bestimmte Wirkstoffe resistent werden. Um solche Antibiotikaresistenzen zu vermeiden, raten Fachleute dazu, ein Antibiogramm zu erstellen. Dabei bestimmen Labormediziner*innen den Erreger und testen, welches Antibiotikum gezielt gegen ihn wirkt. Muss die Behandlung schnell beginnen, können Ärzt*innen sogenannte Breitbandantibiotika verordnen, die gegen mehrere Erreger gleichzeitig wirken. Diese steigern jedoch das Risiko von Resistenzentwicklungen. Ein Antibiogramm hilft dabei, die Therapie später noch auf den spezifischen Erreger umzustellen.

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