Therapie nach Maß: wie Labortests bei der Dosierung von Medikamenten helfen

Kopfschmerzen bekämpfen, Sodbrennen dämpfen, Erkältungssymptome eindämmen, befürchteten Nährstoffmängel ausgleichen: 84 Prozent der Menschen in Deutschland legen großen Wert darauf, sich bei leichten, vorübergehenden Erkrankungen selbst mit Medikamenten behandeln zu können. Doch auch frei verkäufliche Tabletten, Säfte oder Tropfen haben Nebenwirkungen. Falsch dosiert oder in Kombination mit verschreibungspflichtigen Medikamenten können sie sogar die Gesundheit schädigen, so das IPF.

Der Bildausschnitt zeigt einen Stapel Tablettenblister, den eine Frau zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände in die Kamera hält.
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Sicher dosiert statt „Passt schon!“

Wie Menschen auf Medikamente reagieren, hängt von vielen Faktoren ab. Neben Geschlecht, körperlicher Verfassung, Alter, Lebensgewohnheiten wie Rauchen oder Alkoholkonsum und Umweltfaktoren regulieren genetische Konstellationen, wie der Organismus medizinische Wirkstoffe verarbeitet. Auch Vorerkrankungen wie Nieren- oder Leberschäden beeinflussen die Verstoffwechselung von Medikamenten. Vor allem bei Medikamenten, die leicht über- oder unterdosiert werden können, empfiehlt es sich, die Wirkstoffkonzentration im Blut durch ein therapeutisches Drug Monitoring bestimmen zu lassen. Dadurch kann die Medikamentendosis exakt angepasst werden.

Gefährliche Nebenwirkungen frühzeitig erkennen

Regelmäßige Labortests helfen auch dabei, schädliche Nebenwirkungen von Medikamenten frühzeitig zu erkennen. Dabei prüfen Medizinier*innen unter anderem die Funktion von Leber und Nieren, bestimmen das Blutbild oder untersuchen den Blutzuckerwert. Laborkontrollen sind zudem für Menschen wichtig, die dauerhaft auf die Einnahme mehrerer Wirkstoffe gleichzeitig angewiesen sind. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) empfiehlt regelmäßige Laborkontrollen etwa für bestimmte Herzmedikamente, Mittel gegen Gicht, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte, entzündungshemmende und das Immunsystem unterdrückende Wirkstoffe, Schmerzmittel sowie für einzelne Psychopharmaka.

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