Infektionen aus dem Badesee

Sommerliches Badevergnügen macht in Naturgewässern besonders viel Spaß. Allerdings kann je nach Zustand des Gewässers die Infektionsgefahr steigen. Blaualgen etwa können Magen-Darm-Beschwerden auslösen, Vibrionen zu Wundinfektionen führen und Saugwürmer die Haut irritieren. Wer nach der Erfrischung im See über längere Zeit an Übelkeit und Erbrechen leidet oder kurz nach dem Baden eine Wundinfektion bemerkt, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. Labortests helfen bei der Ursachenforschung.

 

Jugendliche springen von einem Anleger in einen Bergsee.
Jakob Owens | Unsplash

Blaualgen-Toxine können Leber schädigen

Bei Blaualgen handelt es sich um Bakterien. Sowohl in flachen großen Gewässern als auch im Meer können sich Cyanobakterien – so ihr wissenschaftlicher Name – in großen Mengen vermehren. Blaualgen produzieren Giftstoffe, die sich im Wasser lösen. Verschlucken Badende die Giftstoffe, kann es unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Zumeist klingen die Beschwerden von selbst wieder ab. Halten sie länger an, helfen zum Beispiel Stuhltests dabei, andere Ursachen als eine akute Blaualgeninfektion zu entdecken. Das Bakteriengift kann zudem die Leber schädigen. Bluttests klären, ob das Organ gesund ist.

Wundinfektionen durch Vibrionen

Auch Vibrionen sind Bakterien, die sowohl in Seen und Flüssen als auch im Meer vorkommen. Infektionen mit den Erregern treten zwar selten auf, verlaufen in der Regel jedoch schwer. Vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind gefährdet. Entzünden sich nach dem Baden vorhandene Wunden, sollten Betroffene zügig eine ärztliche Hilfe suchen und auf den Kontakt mit möglicherweise kontaminiertem Wasser hinweisen. Ärzt*innen können Betroffene dann gezielt mit Blut- und Stuhltests auf eine Infektion mit Vibrionen testen. Behandelt wird die Entzündung mit Antibiotika. Eine Blutkultur hilft dabei, das passende Antibiotikum zu finden.

 

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