Herzschwäche früh erkennen mit Labortests

Zwei bis drei Millionen Menschen sind hierzulande von Herzinsuffizienz betroffen, jeder zehnte Deutsche über 70 Jahre lebt mit chronischer Herzmuskelschwäche. Im Durchschnitt stirbt jeder zweite Patient innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose. Je früher eine Herzschwäche erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, das Herz mit der richtigen Therapie zu stärken. Zum Europäischen Tag der Herzschwäche am Samstag, den 11. Mai 2019, informiert das IPF: Mittels moderner Labortests lässt sich eine Herzinsuffizienz bereits frühzeitig feststellen.

Bluttest offenbart schwaches Herz

Bei einer Herzinsuffizienz kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut durch den Organismus pumpen und ihn versorgen. Atemnot bei körperlicher Tätigkeit, Wassereinlagerungen an Knöcheln und Unterschenkeln sowie dauernde Erschöpfung können auf eine Herzschwäche hinweisen. Dehnt sich das Herz stärker als normal, setzt der Herzmuskel bestimmte Eiweiße (natriuretische Peptide) frei. Sie sorgen dafür, dass die Gefäße sich weiten, der Körper mehr Salz und Wasser ausscheidet und so das Herz entlasten. Erhöhte Werte liefern daher früh Hinweise auf Funktionsstörungen des Herzens und sollten unbedingt durch einen Spezialisten abgeklärt werden.

Ursachensuche im Labor

Blut- und Urinuntersuchungen helfen zudem dabei, die Ursachen und Auslöser für eine Herzschwäche zu finden. Blutfettwerte zum Beispiel können auf Arteriosklerose als Grund für die Herzinsuffizienz hinweisen. Die Untersuchung der Entzündungswerte im Blut klärt, ob der Herzmuskel womöglich entzündet ist. Auch die Untersuchung der Blutsalze (Elektrolyte) ist aufschlussreich bei der Suche nach auslösenden Faktoren. Mit Hilfe von Urin- und Bluttests lassen sich zudem Begleiterkrankungen wie Nieren- oder Schilddrüsenfehlfunktionen erkennen.