Helicobacter pylori: Labortests spüren Magenkeim auf

Etwa 30 Prozent der Menschen in Deutschland tragen den Magenkeim Helicobacter pylori (H. pylori) in sich. Der Erreger kann Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre verursachen und langfristig zu Magenkrebs führen. Die Bakterien lassen sich mittels Labortests nachweisen und mit Antibiotika bekämpfen. Fachmediziner*innen gehen davon aus, dass Tests – etwa im Rahmen der Darmkrebsvorsorge – zu weniger Magenkrebserkrankungen führen können, so das IPF zum Magen-Darm-Tag am Donnerstag, den 7. November.

Darko Djurin | Pixabay

Test auf H. pylori auch bei Menschen ohne Beschwerden sinnvoll

Helicobacter-Bakterien sind hartnäckig: Sie schützen sich mit selbst produzierten Enzymen vor der Magensäure und tricksen sogar das Immunsystem aus, sodass der Organismus die Erreger nicht effektiv bekämpfen kann. Fachleute raten dazu, auch Menschen ohne Beschwerden ab einem Alter von 50 Jahren Tests auf den Erreger anzubieten, um das Risiko für bösartige Magengeschwüre zu minimieren.

Mit Atemtest, Antigentest und Antikörpernachweis gegen Magenbakterien

Für den Nachweis von H. pylori stehen erprobte Labortestverfahren zur Verfügung. Beim 13C-Harnstoff-Atemtest machen Mediziner*innen sich den Stoffwechsel der Bakterien zunutze: Die Patient*innen nehmen auf nüchternen Magen einen Saft oder eine Tablette ein, die mit markiertem Harnstoff (13C-Harnstoff) versetzt ist. Im Magen vorhandene Helicobacter-Bakterien verwandeln den 13C-Harnstoff zu Ammoniak und CO2. Dieses wird als 13CO2 im Magen-Darm-Trakt freigesetzt und vom Körper über die Lunge ausgeatmet. Ob sich H. pylori im Magen angesiedelt haben, lässt sich zudem über den Nachweis von Antigenen aus einer Stuhlprobe sowie die Untersuchung einer Blutprobe auf spezifische Antikörper feststellen.

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