Präeklampsie steigert Risiko für Herzinfarkt

Die Gefahr, nach einer Präeklampsie in der Schwangerschaft einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt offenbar schneller als bisher angenommen. Einer aktuellen Studie zufolge zeigte sich bereits sieben Jahre nach der Entbindung ein deutlicher Anstieg von Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Ärztin misst den Blutdruck einer Schwangeren.

Risiko steigt bereits in den ersten zehn Jahren nach Schwangerschaft

Es ist bekannt, dass eine Präeklampsie ein erster Hinweis auf drohende Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein kann. Da Schlaganfälle und Herzinfarkte in der Regel jedoch erst in höherem Lebensalter auftreten, werdende Mütter jedoch eher jung sind, gibt es bisher keine klaren Empfehlungen für die Prävention. Ein Team von Wissenschaftler*innen um Sara Hallum von der Universität Kopenhagen konnte nun in einer Studie zeigen, dass die Krank­heits­risiken bereits im ersten Jahrzehnt nach der Entbindung ansteigen. Die Epidemiolog*innen werteten Daten von 1,1 Mio. Frauen aus, die in den Jahren 1978 bis 2017 in Dänemark mindestens einmal schwanger waren.

Zehn Jahre nach Entbindung vierfach häufiger Herzinfarkt

Die Analyse ergab, dass bereits sieben Jahre nach der Entbindung deutlich mehr Frauen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten; Zehn Jahre nach der Entbindung erkrankten Frauen mit Präeklampsie vierfach häufiger an einem Herzinfarkt und dreifach häufiger an einem Schlaganfall als Frauen ohne Präeklampsie. Frauen, die in mehreren Schwangerschaften an einer Präeklampsie erkranken, sind stärker gefährdet. Die Forscher*innen raten dazu, Betroffene regelmäßig auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen. Das Screening sollte bereits im ersten Jahrzehnt nach der Schwangerschaft begonnen werden.

 

Quelle:

Ärzteblatt

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