Harnröhrenentzündung bei Männern: Vor Therapie auf Erreger testen

Bei männlichen Jugendlichen und Erwachsenen gehört eine akute Harnröhrenentzündung zu den häufigsten behandlungsbedürftigen Infektionserkrankungen. Sie wird häufig durch Bakterien verursacht, die in der Regel mit Antibiotika behandelt werden müssen. Eine neue Leitlinie empfiehlt vor der Behandlung umfassende Labortests, um den Erreger genau zu bestimmen und Antibiotika-Resistenzen zu vermeiden.

 

Mann steht vor Toilette und hat Harndrang
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Vor Therapie Erreger bestimmen

Bei einer Harnröhrenentzündung dringen Erreger in die Harnröhre ein und führen dort zu Entzündungen der Schleimhäute. Zu den typischen Symptomen gehören Juckreiz, Ausfluss aus der Harnröhre und Brennen beim Wasserlassen. Neben Viren und Pilzen lösen vor allem sexuell übertragbare Bakterien wie Gonokokken, M. genitalium und Chlamydien die Infektion aus. Um die Erkrankung richtig behandeln zu können, müssen Mediziner*innen im Zuge der Diagnose daher auch die Erreger bestimmen. Gegen Viren etwa bleiben Antibiotika wirkungslos.

Antibiotika gezielt einsetzen

In der aktuellen Leitlinie „Management der Urethritis bei männlichen Jugendlichen und Erwachsenen“ empfehlen Mediziner*innen, Proben des Ausflusses oder Abstriche aus der Harnröhre mikroskopisch und mittels Labortests auf Bakterien zu untersuchen. Da mitunter mehrere Bakterien für die Infektion verantwortlich sind, sollte auch ein Urintest auf Gonokokken, Chlamydien und M. genitalium erfolgen. Zudem raten die Autor*innen der Leitlinie dazu, die gefundenen Bakterien auf Resistenzen zu testen und in der Behandlung auf bestimmte Antibiotika, gegen deren Wirkstoffe bereits Resistenzen bekannt sind, möglichst ganz zu verzichten.

 

Quelle:
Gemeinsamer Bundesausschuss

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