Schlaganfall: Biomarker helfen bei Risikoeinschätzung

Jährlich erleiden in Deutschland knapp 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Etwa 15 Prozent der Betroffenen ereilt die Erkrankung in einem Alter unter 45 Jahren. Die Folgen sind gravierend: Fast vier von zehn Patienten sterben innerhalb eines Jahres nach der Diagnose. Das macht den Schlaganfall zur dritthäufigsten Todesursache in Deutschland. Biomarker helfen dabei, einem Schlaganfall vorzubeugen, indem sie Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Stoffwechselstörungen frühzeitig nachweisen.

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Dem Schlaganfall auf der Spur

Ein Schlaganfall trifft die Menschen plötzlich. In der überwiegenden Zahl der Fälle bricht die Blut- und Sauerstoffversorgung des Gehirns abrupt ab, weil Blutgerinnsel die Hirnarterien verstopfen (Hirninfarkt). Ursache dieser Verstopfungen sind Schädigungen des Gefäßsystems (Arteriosklerose). Verschiedene Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen können solche Gefäßschäden hervorrufen. Dabei kommt es zu Ablagerungen an den Gefäßwänden (Thromben), die die Adern immer weiter verengen und verschließen – oder sich lösen und so die Blutzufuhr verhindern.

 

Biomarker für Früherkennung und Verlaufsvorhersage bei Schlaganfall

Mittels moderner Labortests können Mediziner heutzutage frühzeitig Krankheitshinweise aus Körperflüssigkeiten wie Blut und Urin filtern (Biomarker). So geben eine Vielzahl von Laborparametern wie Cholesterin, Fettsäuren, Eiweiße und Entzündungswerte Hinweise darauf, wie gut es um die Gefäß- und Stoffwechselgesundheit bestellt ist. Bestimmte Marker wie Natriuretische Peptide zeigen zudem Herzprobleme an – lange bevor es zu körperlichen Symptomen kommt. Bei auffälligen Werten können Betroffene rechtzeitig gegensteuern und ihr Schlaganfallrisiko senken. Inzwischen nutzen Mediziner Biomarker auch nach einem Schlaganfall: Anhand der Werte schätzen sie ab, wie gut sich Patienten voraussichtlich erholen werden.

 

Quellen:

Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe

Ärzte Zeitung

 

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