Molekulare Diagnostik nutzen
Von einer Chemotherapie profitiert nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Durchschnitt nur einer von fünf Patienten. Der Grund: Wie gut eine Therapie anschlägt, hängt von den besonderen Merkmalen der Tumorzellen ab – und diese unterscheiden sich von Patient zu Patient. Studien zeigen, dass Lungenkrebspatienten von sogenannten molekulardiagnostischen Untersuchungen besonders profitieren: Mediziner untersuchen anhand von Gewebeproben das Genom der Krebszellen. So können sie genau feststellen, wie sich die Tumorzellen von den gesunden Zellen unterscheiden. Je nach Veränderung schlagen sie den Patienten Medikamente vor, die den größten Erfolg versprechen.
Personalisierte Medizin ausweiten
Bisher kommt die genomische Krebsdiagnostik laut Angaben der Mediziner des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) der Uniklinik Köln jedoch nur einem Bruchteil der Patienten zugute. Nach Einschätzungen von Experten des CIO braucht es 15 bis 20 molekulardiagnostische Zentren in Deutschland, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Für Tumore des Magen-Darm-Trakts hat sich bereits ein Netzwerk aus Diagnosezentren und behandelnden Kliniken gebildet. Als nächstes wollen die Mediziner Angebote für Patienten mit Blasenkrebs und Brustkrebs schaffen.
Quellen:
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Centrum für Integrierte Onkologie
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