Neues Impfschema für Kleinkinder

Ab sofort sollen Kleinkinder nur noch drei- statt viermal die sogenannte Sechsfachimpfung erhalten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut hat ihre Empfehlungen entsprechend aktualisiert. Wichtig sei es, die erste Impfung im Alter von acht Wochen zu erhalten. Die zweite folgt mit vier Monaten und eine letzte kurz vor dem ersten Geburtstag.

Drei Impfdosen schützen ausreichend

Diphterie, Tetanus, Poliomyelitis, Pertussis, Hae­mo­philus influenzae Typ b und Hepatitis B – gegen all diese Krankheiten hilft ein Kombinationsimpfstoff. Vor allem wegen des Schutzes vor Pertussis (Keuchhusten) empfahl die STIKO seit 1994 vier Impfdosen im ersten Lebensjahr. Nach Auswertung mehrerer Studien kamen Experten nun zum dem Schluss, dass drei Impfdosen ausreichen. So erwarten sie maximal ein bis zwei zusätzliche schwere Fälle von Pertussis innerhalb von zwei Jahren. Europaweit impfen 15 Staaten nach dem 2+1-Schema (im Alter von zwei, vier und elf Monaten), 13 Staaten nutzen das 3+1-Schema (im Alter von zwei, drei, vier und elf Monaten).

Kinder vor Kitabeginn ausreichend impfen

Frühgeborene sollen aufgrund ihres schwächeren Immunsystems weiterhin viermal geimpft werden, um vollständig geschützt zu sein. Ebenso Säuglinge, die die zweite Sechsfachimpfung bereits vor dem Alter von vier Monaten erhalten haben. Insbesondere Kinder, die mit einem Jahr in die Tagesbetreuung gehen, brauchen einen vollständigen Impfschutz. Um diesen zu erhalten, müssen alle drei Impfungen bis dahin unter Einhaltung der zeitlichen Abstände abgeschlossen sein. Auch erhoffen sich die Experten von der Änderung, dass weniger Impfstoff verbraucht und Arzttermine eingespart werden. So würde zum einen ein Versorgungsengpass vermieden und zum anderen das Gesundheitssystem entlastet.

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