Herz-Kreislauf-Erkrankungen: bessere Vorsorge für längeres Leben

Im Vergleich zu anderen westlichen Ländern leben Menschen in Deutschland deutlich kürzer. Als wesentliche Ursache führen Forscher*innen die Tatsache an, dass hierzulande mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen versterben als in anderen Ländern. Fachleute sind sich einig: Viele der Todesfälle ließen sich durch bessere Vorsorge vermeiden.

Alte Menschen gehen spazieren.
Alte Menschen gehen spazieren. Susanne Pälmer | Pixabay

Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterschätzt

Bei einem Ranking unter 16 Ländern in Westeuropa erreicht die Bundesrepublik in Sachen Lebenserwartung bei den Männern Platz 15, bei den Frauen Platz 14, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden erläuterte. Für die Studie haben die Autor*innen die Sterbefälle in Deutschland nach Todesursachen mit sechs ausgewählten Ländern verglichen. Mit Blick auf Vorreiterländer mit hoher Lebenserwartung schneidet Deutschland gerade bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen schlecht ab. Einen Grund dafür vermuten Expert*innen darin, dass viele Menschen diese Erkrankungen unterschätzen. Ein bedrückendes Beispiel: Die Überlebensrate bei Herzschwäche fällt mit fünf Jahren ähnlich gering aus wie bei vielen Krebserkrankungen; insgesamt sterben mehr Menschen in Deutschland an Herzkrankheiten als an Krebs.

Regelmäßig zum kostenlosen Gesundheits-Check-up

Fachleute raten dazu, frühzeitig Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Erste Kalkablagerungen in den Gefäßen, die später zu ausgewachsener Arterienverkalkung führen können, entstehen mitunter schon im Alter von 20 Jahren. Zudem können auch sportlich trainierte Menschen an einem zu  hohen Cholesterinspiegel leiden – mitunter sind die Ursachen erblich bedingt. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen ab einem Alter von 35 Jahren alle drei Jahre den Gesundheits-Check-up. Zu dieser Vorsorgeuntersuchung gehören auch Bluttests, die frühzeitig auf Fettstoffwechselstörungen und zu hohe Cholesterinwerte hinweisen.