Coronavirus hält Menschen von Früherkennung ab

Die Corona-Situation beeinflusst die medizinische Versorgung und Vorsorge: Viele Menschen haben Vorsorgeleistungen wie Krebsfrüherkennung und Gesundheits-Check-Ups aufgeschoben. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Universität Erfurt, an der auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als Partnerin beteiligt ist.

Verzicht auf Check-up und Krebsfrüherkennung

Seit März 2020 haben 16 Prozent der Befragten den Gesundheits-Check-Up aufgeschoben. Nennenswerte Unterschiede zwischen Frauen und Männern gab es dabei keine. Die Vorsorgeuntersuchung dient der Früherkennung insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen. Sie steht allen Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren zu. Zusätzlich gab knapp jeder neunte Teilnehmende (11 Prozent) an, eine Krebsfrüherkennung wegen der Corona-Situation aufgeschoben zu haben.  Vor allem Versicherte im Alter zwischen 30 bis 49 Jahren verzichteten auf die Vorsorgeuntersuchungen.

Verzichtsentscheidung gut informiert treffen

Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen können helfen, Erkrankungen so früh wie möglich zu entdecken. Die BZgA weist darauf hin, dass auch Krebserkrankungen eine bessere Prognose haben, wenn sie früh erkannt werden. Deshalb sollten Früherkennungsuntersuchungen auch in Zeiten der Pandemie konsequent wahrgenommen werden, so Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums rät Versicherten, sich gut zu informieren, bevor sie sich dafür entscheiden, auf Früherkennungsuntersuchungen zu verzichten.

 

Quellen:

BZgA

Medscape

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