Zehn Minuten bis zur Gerinnung

Wenn es darum geht, kleine Wunden zu heilen, arbeitet der Organismus schnell: Nach drei Minuten fließt kein Blut mehr; nach zehn Minuten verschließt ein Pfropfen aus geronnenem Blut die Verletzung. Damit beginnt bereits die Wundheilung. Fehlen bestimmte Gerinnungsfaktoren oder funktionieren sie nicht richtig, versagt der Mechanismus. Die Betroffenen leiden an Hämophilie – sie sind „Bluter“.

5.000 Bluter in Deutschland

Nach Angaben der Deutschen Hämophiliegesellschaft leben in Deutschland etwa 5.000 Menschen mit der Diagnose Hämophilie. Am häufigsten wird ihre Krankheit von einem Mangel an Faktor VIII (Hämophilie A), an Faktor IX (Hämophilie B) und einem Mangel am von-Willebrand-Faktor verursacht. In der Regel zeigen sich die ersten Symptome schon früh, etwa im Krabbelalter ab einen Jahr. Die Kinder bekommen schnell blaue Flecken und zeigen leichte Bewegungseinschränkungen. Eltern sollten auch aufmerksam werden, wenn ihr Kind bei Blutabnahmen oder Impfungen länger nachblutet.

 

Diagnose mit umfangreichen Laboruntersuchungen

Besteht ein Krankheitsverdacht, werden Ärzte im Labor das Blut der Betroffenen detailliert untersuchen lassen. Sie prüfen unter anderem, wie das Blut beschaffen ist, wie schnell es gerinnt und ob es ausreichend Blutplättchen (Thrombozyten) enthält. Außerdem untersuchen sie, ob alle körpereigenen Gerinnungsfaktoren vorhanden sind und wie sie arbeiten. So können die Mediziner feststellen, um welche Form der Hämophilie es sich handelt. Die Patienten müssen dann den fehlenden Gerinnungsfaktor lebenslang mit Medikamenten ersetzten.

 

Quellen:

Deutsche Hämophiliegesellschaft

 

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