Wiederkehrende Harnwegsinfektion? – Drei pro Jahr oder zwei innerhalb von sechs Monaten

Etwa zehn von 100 Frauen bekommen mindestens einmal pro Jahr eine Blasenentzündung. Die Hälfte von ihnen erkrankt innerhalb eines Jahres erneut. Kehren die Beschwerden innerhalb eines Jahres drei Mal oder sogar häufiger zurück oder erkranken Betroffene innerhalb von sechs Monaten gleich zwei Mal, sprechen Fachleute von einer rezidivieren (wiederkehrenden) Harnwegsinfektion. Dann sind Urinkulturen für die Wahl der richtigen Medikamente unverzichtbar.

Rückfall oder Neuinfektion?

Kommen für Harnwegsinfektionen typische Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen und starker Harndrang immer wieder zurück, sollten Ärzt*innen zunächst abklären, ob die Behandlung nicht ausreichend anschlagen konnte oder ob sich Betroffene neu infiziert haben. Treten die Symptome innerhalb von 14 Tagen nach der Behandlung auf, spricht dies für einen Rückfall. Die Erreger konnten sich dann trotz anfänglicher Therapieerfolge erneut ausbreiten. Ein längerer Zeitraum zwischen den Infektionen legt eher eine Neuinfektion nahe.

Erreger mittels Urinkultur bestimmen

Ob Rückfall oder Neuinfektion: Eine genaue Bestimmung der Erreger hilft dabei, die Behandlung bestmöglich anzupassen und erfolgreich abzuschließen. Behandlungsleitlinien empfehlen Ärzt*innen, dafür eine Urinkultur anzulegen: Im Labor wird eine Urinprobe in einer präparierten Petrischale für einige Tage in einem Wärmeschrank bebrütet. Anschließend untersuchen Labormediziner*innen, welche Bakterien auf dem künstlichen Nährboden gewachsen sind. Ist der Erreger bekannt, können die Ärzt*innen gezielt das gegen die Bakterien wirksamste Antibiotikum verordnen.

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