Null Übertragungen als Ziel
Nach Angaben des RKI könnte Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung der Tuberkulose leisten, wenn hierzulande keine Übertragungen der Lungeninfektion mehr stattfänden („Zero Transmission“). Um dieses Ziel zu erreichen, spielt nach Angaben der Experten auch die Zahl der Menschen mit unbehandelter, latenter Tuberkulose eine wichtige Rolle. Denn: Entwickeln sie im Laufe ihres Lebens eine aktive Tuberkulose, können sie weitere Menschen anstecken. Es ist daher besonders wichtig, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten möglichst zu verhindern.
Beobachtung mit Labortests
Regelmäßige Labortests können dem RKI zufolge dabei helfen, die Ausbreitung der Tuberkulose zu überwachen und neue Infektionen zu vermeiden. Die Experten des RKI befürworten eine sogenannte integrierte molekulare Surveillance (IMS) der Tuberkulose. Labormediziner untersuchen das Erbgut der Erreger und bestimmen den Erregertyp genau. Die Ergebnisse werden dann mit bestehenden gespeicherten Informationen zu Tuberkulose-Krankheitsausbrüchen verknüpft. Die so entstehenden Datensätze helfen Medizinern und Gesundheitsämtern unter anderem dabei, Übertragungen bei Ausbrüchen zu bestätigen oder auszuschließen, Rückfälle von Neuinfektionen abzugrenzen sowie zu erkennen, welche Resistenzen gegen Medikamente sich schon gebildet haben.