Tuberkulose-Test soll Risiko-Patienten schützen
Menschen mit latenter Tuberkulose sind nicht ansteckend. Wird ihr Immunsystem jedoch geschwächt – etwa durch eine Erkrankung oder Therapie – kann sich eine offene, ansteckende Tuberkulose entwickeln. Mediziner empfehlen daher, Risikopatienten auf Tuberkulose zu untersuchen und im Anschluss vorbeugend zu behandeln. Das gilt etwa für Menschen, die engen Kontakt zu einem nachweislich an Lungentuberkulose Erkrankten haben sowie für Menschen mit HIV. Auch Patienten, die bestimmte Medikamente gegen entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, Darmerkrankungen oder Schuppenflechte nehmen müssen, sollten getestet werden.
Immunologischer Test schafft Klarheit
Vor einem Test kontrollieren Mediziner mit einem Röntgenbild den Zustand der Lunge. Für den Tuberkulose-Test selbst empfehlen Experten ein immunologisches Testverfahren: IGRA steht für Interferon-Gamma Release Assay. Wenn Krankheitserreger in den Organismus eindringen, vermehren sich unter anderem die T-Zellen und setzen den Botenstoff Interferon-Gamma frei. Der Test misst aus einer Blutprobe, wie viel des Botenstoffs das Immunsystem nach dem Kontakt mit Tuberkulosebakterien ausschüttet. Auch mit dem Tuberkulin-Hauttest lässt sich eine latente Infektion feststellen. Dafür spritzen Ärzte eine kleine Menge Erregereiweiße unter die Haut. Entsteht innerhalb von drei Tagen eine tastbare Verdickung der Haut an der Injektionsstelle, hat eine Infektion mit Mykobakterien stattgefunden.