Dritthäufigste Todesursache in Deutschland
Eine entzündete Zahnwurzel, eine Magen-Darm-Erkrankung oder ein verunreinigter Katheter als Auslöser: Wenn Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, kann sich daraus eine gefährliche Sepsis entwickeln. Das Immunsystem reagiert auf die Erreger in der Blutbahn mit einer starken Entzündung im ganzen Körper. Daraus resultiert ein Sauerstoffmangel, der zu lebensbedrohlichen Störungen der Organfunktionen führen kann – mindestens 85.000 Menschen in Deutschland sterben jedes Jahr daran. Damit ist die Sepsis hierzulande die dritthäufigste Todesursache.
Mit Blutkulturen Erreger bestimmen
Zwischen 70 und 80 Prozent aller Sepsis-Erkrankungen entstehen außerhalb des Krankenhauses aus harmlosen Infektionen. Bei Symptomen wie Kurzatmigkeit, Herzrasen, Verwirrtheit und einem schweren Krankheitsgefühl sollten Betroffene oder Angehörige umgehend den Notruf informieren und dringend auf den Sepsis-Verdacht hinweisen. Im Krankenhaus werden Blutproben entnommen und mittels Blutkulturen die Erreger bestimmt. In der Zwischenzeit erhalten Patient*innen Breitbandantibiotika. Steht fest, welche Bakterien bekämpft werden müssen, können die Ärzt*innen die Therapie auf zielgerichtete Antibiotika umstellen.
Impfungen schützen Risikopatient*innen
Ein schwaches Immunsystem und bestimmte chronische Erkrankungen steigern das Risiko, dass sich aus einer Infektion eine Sepsis entwickelt. Fachleute raten Risikopatient*innen dazu, sich vorbeugend gegen Covid-19, Pneumokokken und Grippe impfen zu lassen.