Prognose: 25 Prozent mehr CED-Patienten bis 2025
Eine aktuelle britische Studie beschreibt für den Zeitraum von 2000 bis 2017 einen Zuwachs von Patienten mit Colitis Ulcerosa um 55 Prozent, bei Morbus Crohn sogar um 83 Prozent. Die CED-Prävalenz ist damit dreimal so hoch wie in früheren Schätzungen. Zudem prognostizieren die Experten, dass diese Zahlen bis zum Jahr 2025 um ein weiteres Viertel ansteigen. Oft sind die Symptome schwer zu deuten, so dass sich Diagnose und Therapie hinauszögern. Anzeichen für eine CED sind Bauchschmerzen, über mehrere Wochen anhaltender Durchfall sowie Gewichtsverlust. Bei Kindern sind die Symptome mitunter noch schwächer ausgeprägt und schwerer zu identifizieren.
Blutabnahme, Stuhlprobe: Labortests fahnden nach CED
Im Durchschnitt dauert es 13 Monate, bis Morbus Crohn diagnostiziert wird. Blutwerte wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP) zeigen an, ob eine Entzündung vorliegt. Ein großes Blutbild zeigt Thrombozyten, Eiweiß und Albumin auf. Hinweise liefert auch der Calprotectin-Wert aus einer Stuhlprobe.Je früher eine CED auftaucht, je länger die Symptome anhalten und je stärker sie ausgeprägt sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein Karzinom zu entwickeln. Eine aktuelle skandinavische Studie belegt außerdem, dass Morbus-Crohn-Patienten eher an Darmkrebs versterben – insbesondere wenn eine chronische Entzündung der Gallenwege vorliegt oder die Patienten vor dem 40. Lebensjahr erkrankten. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie empfiehlt für beide CED regelmäßige Kontrollkoloskopien ab dem achten Krankheitsjahr. Die Koloskopie und der immunologische Stuhltest (iFOBT) sind in Deutschland Standard bei der Darmkrebsfrüherkennung.