30 Prozent aller Masernfälle bei Säuglingen und Kleinkindern

Von den insgesamt 645 gemeldeten Masern-Fällen aus dem Jahr 2024 entfielen rund 30 Prozent auf Säuglinge und Kleinkinder. Dabei sind Kinder unter fünf Jahren besonders gefährdet, schwer zu erkranken und unter Komplikationen zu erleiden. Die STIKO empfiehlt daher die Masern-Schutzimpfung für die Kleinsten ab einem Alter von 11 Monaten. In besonderen Fällen (etwa bei einem akuten Masernausbruch im Umfeld oder dem Besuch einer Kita) können Kinder auch früher mit einer Impfung vor Ansteckung geschützt werden.

Zehn bis zwanzig Prozent der Erkrankten mit Komplikationen

Neben den typischen Symptomen wie Fieber, Husten und Hautausschlag am ganzen Körper können bei Maserninfektionen auch zusätzliche Beschwerden auftreten. Zu den häufigsten Komplikationen gehören schmerzhafte Mittelohrentzündungen (bei sieben bis neun Prozent der Erkrankten), Lungenentzündungen (bei bis zu sechs Prozent der Erkrankten) und Durchfälle (bei acht Prozent der Erkrankten). Eine seltene, aber schwere Komplikation ist die Entzündung des Gehirns. Sie tritt statistisch gesehen bei einem von 1.000 Erkrankten auf.

Kinder unter fünf Jahren mit höherem Risiko für tödliche Spätfolge

Noch seltener erkranken Menschen nach einer Maserninfektion an einer subakuten sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), die das Gehirn zerstört. Als Spätfolge bricht SSPE zumeist sechs bis acht Jahre nach der Masernerkrankung auf und verläuft immer tödlich. Im Durchschnitt kommt es nach Angaben des Robert Koch-Instituts zu vier bis elf SSPE-Fällen pro 100.000 Masernerkrankungen. Wichtig zu wissen: Kinder, die vor dem fünften Lebensjahr an Masern erkranken, haben ein deutlich höheres SSPE-Erkrankungsrisiko: Studien zufolge liegt es zwischen 1 zu 1.700 und 1 zu 3.300.

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