Psoriasis – wenn die Schuppenflechte unter die Haut geht

In Deutschland leiden etwa zwei bis drei Millionen Menschen unter Psoriasis vulgaris, auch be-kannt als Schuppenflechte. Doch nicht nur die Haut ist von dieser Erkrankung betroffen, Pso-riasis ist eine Autoimmunerkrankung. Neben der schuppigen Haut treten daher häufig Begleiter-krankungen wie Entzündungen der Gelenke, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Labortests helfen dabei, diese frühzeitig zu erkennen, so das IPF zum Welt-Psoriasis-Tag am Samstag, den 29. Oktober 2022.

Mann im grauen Sweatshirt kratzt sich aufgrund einer  Schuppenflechte am Arm.

Botenstoff TNF-α: Bindeglied zu Begleiterkrankungen

Expert*innen konnten einen Botenstoff identifizieren, der an der Schuppenflechte und den Begleiterkrankungen beteiligt ist: TNF-α. Menschen mit Psoriasis haben ein überaktives Immunsystem, sodass vermehrt TNF-α ausgeschüttet wird. Dieser Botenstoff löst eine Signalkaskade aus und führt zu Entzündungsreaktionen. TNF-α ist außerdem an Entzündungsprozessen in den Gelenken beteiligt und beeinflusst den Fettstoffwechsel. Forscher*innen konnten zudem einen Zusammenhang zwischen einer hohen Konzentration von TNF-α, Insulinresistenz und Diabetes feststellen.

Begleiterkrankungen mittels Labortest erkennen

Für Menschen mit Psoriasis ist es wichtig, dass Begleiterkrankungen bei der Psoriasis-Therapie berücksichtigt werden können. Labortests ermöglichen eine frühzeitige Diagnose. So können Laborfachleute anhand von Blutproben den Cholesterinwert und Triglyceride (Blutfette) bestimmen und ermitteln, ob etwa eine Fettstoffwechselstörung vorliegt. Um mögliche Diabetes-Erkrankungen oder Vorstufen eines Diabetes zu erkennen, sollte bei Menschen mit leichter Schuppenflechte alle zwölf Monate, bei Menschen mit schwerer Schuppenflechte alle sechs Monate zudem regelmäßig der Glukosewert im Blut bestimmt werden. 

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