Männergesundheit: Projekt Vorsorge einfach mit Labortests

Nicht einmal jeder zweite Mann in Deutschland geht regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen der Krankenkassen. Die Corona-Pandemie bremst die Vorsorge-Bereitschaft offenbar zusätzlich. Studien zeigen: Immerhin acht Prozent der Männer verzichteten während der Pandemie auf Krebsvorsorge, 14 Prozent auf den Gesundheits-Check-up. Früh erkannt lassen sich jedoch auch schwerere Erkrankungen wie Prostatakrebs gut behandeln, so das IPF zum Internationalen Männertag am 19. November 2021.

Gesundheits-Check-up nutzen

Alle drei Jahre steht Versicherten der Gesundheits-Check-up zu. Die Untersuchung umfasst unter anderem Blut- und Urintests, um Risiken für die Gesundheit frühzeitig zu erkennen. So lassen die Testergebnisse zum Beispiel Rückschlüsse auf die Gesundheit von Leber und Niere zu. Liegen die Blutzuckerwerte zu hoch, können Ärzt*innen weitere Untersuchungen auf Diabetes vornehmen. Inzwischen gehört auch ein einmaliger Bluttest auf Hepatitis B und C zum Gesundheits-Check-up. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts stecken sich Männer deutlich häufiger mit Hepatitis an als Frauen.

Krebsvorsorge kann Leben verlängern

Prostatakrebs und Darmkrebs gehören zu den häufigsten Krebsarten bei Männern. Im Frühstadium lassen sie sich gut behandeln, Darmkrebs sogar heilen. Da Darmkrebs bei Männern im Vergleich zu Frauen früher auftritt, können Männer bereits im Alter von 50 Jahren mit der Darmkrebsvorsorge starten. Wer vor der Darmspiegelung zurückscheut, sollte den immunologischen Stuhltest (iFOBT) nutzen. Der Test spürt zuverlässig Blutspuren in einer Stuhlprobe auf. Blut im Stuhl kann auf Darmkrebs hinweisen. Zudem steht jedem krankenversicherten Mann ab 45 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung der Prostata zu. Entsteht ein Krebsverdacht, übernehmen die Kassen zudem die Kosten für einen PSA-Test. Fachmediziner*innen setzen sich dafür ein, dass der PSA-Test zukünftig auch ohne Krankheitsverdacht zu einer Kassenleistung wird.