Labortests bei Kopfschmerzen?

Sie sind weit verbreitet: Rund 70 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter vorübergehenden oder anhaltenden Kopfschmerzen. Bei der Diagnose und der Suche nach den Ursachen helfen mitunter Labortests. Sie ermöglichen es zudem, bei bestimmten Kopfschmerzerkrankungen die Risikofaktoren für mögliche Folgeerkrankungen wie einen Schlaganfall im Blick zu behalten, behalten. Darauf weist das IPF anlässlich des Kopfschmerz- und Migränetags am Freitag, 12. September hin.

Mann mit Kopfschmerzen
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Differenzialdiagnose bei Spannungskopfschmerzen

Schmerzt der Kopf, liegen die Ursachen nicht im Gehirn, denn dieses Organ besitzt keine Schmerzrezeptoren. Sehr wohl können jedoch starker Druck auf die Hirnhäute, mangelnde Durchblutung, muskuläre Verspannungen oder Entzündungen umliegende Nervenbahnen reizen und damit Schmerzen auslösen. Am häufigsten treten sogenannte Spannungskopfschmerzen auf. Sie können viele Ursachen haben. Behandlungsleitlinien empfehlen daher, andere denkbare Diagnosen wie eine Riesenzellarteriitis oder Entzündungen der Nervenbahnen im Gehirn auszuschließen. Für diese Differenzialdiagnostik eignen sich Laboruntersuchungen von Blut bzw. von Flüssigkeit aus dem Rückenmark.

Mehr Sicherheit bei der Diagnose von Migräne

Besonders chronische Kopfschmerzerkrankungen können sehr quälend sein. Dazu gehört auch die Migräne. Bis zu 14 Prozent aller Frauen und 8 Prozent aller Männer sind von den anfallsartig auftretenden Schmerzattacken betroffen. Zur Diagnose von Migräne gehören bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie (MRT). Um die Blutgefäße im Kopfbereich sichtbar zu machen, nutzen Mediziner*innen sogenannte Kontrastmittel, die der Körper später über die Nieren wieder ausscheidet. In der Regel werden daher vor einer solchen Untersuchung die Nierenwerte bestimmt, um den Gesundheitszustand der Nieren zu überprüfen. Manche Formen der Migräne steigern das Risiko für Schlaganfälle bei jungen Erwachsenen. Hier helfen regelmäßige Labortests, weitere Risikofaktoren wie zu hohe Blutzucker-  und Blutfettwerte im Auge zu behalten und rechtzeitig zu behandeln.

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