Infektionen im Winter: Wann Antibiotika helfen

Blasenentzündung nach dem langen Abend am Glühweinstand, Erkältung nach der Weihnachtsfeier, Magen-Darm-Infekt aus der U-Bahn … Im Winter haben Infektionen Hochkonjunktur. Viele Betroffene hoffen dann, dass Antibiotika schnell Abhilfe schaffen. Nicht immer jedoch ist die Einnahme dieser Medikamente sinnvoll – selbst dann, wenn tatsächlich eine bakterielle Infektion vorliegt.

Kranker älterer Mann liegt mit Fieberthermometer und Wärmflasche auf dem Sofa.
Ljupco Smokovski | Fotolia

Viren oder Bakterien?

Antibiotika wirken ausschließlich bei bakteriellen Infektionen. Die Medikamente unterstützen die körpereigene Abwehr dabei, die Erreger abzutöten oder wenigstens das Wachstum der Bakterien zu hemmen. Die wichtigste Voraussetzung für den Einsatz von Antibiotika ist daher, dass Mediziner*innen überhaupt eine bakterielle Infektion feststellen können. Mittels Urintest, Rachenabstrich oder Stuhlprobe testen Labormediziner*innen, welche Erreger hinter einer Blasenentzündung, schmerzenden Mandeln oder dem Magen-Darm-Infekt stecken. Gegen lästige Erkältungen wirken Antibiotika übrigens ebenso wenig wie gegen eine schwere Grippe, denn diese Atemwegsinfektionen werden durch Viren ausgelöst.

Wirksamkeit von Antibiotika bestimmen

Nicht jedes Antibiotikum wirkt gegen jedes Bakterium. Fachleute empfehlen, Antibiotika möglichst gezielt einzusetzen, um das Risiko von Resistenzen zu verringern. Dabei hilft ein Antibiogramm: Anhand einer im Labor angezüchteten Bakterienkultur testen Mediziner*innen, welcher Wirkstoff die Erreger am besten bekämpft. Muss die Behandlung schnell beginnen, setzen Ärzt*innen Breitband-Antibiotika ein. Sie wirken gegen viele verschiedene Bakterien, sollten jedoch wann immer möglich durch eine gezielte Behandlung abgelöst werden. Wer Antibiotika einnimmt, sollte sich zudem genau an die Verordnung halten und das Medikament nicht eigenmächtig absetzen. Dann kann die Infektion erneut aufflammen und muss erneut behandelt werden. Je häufiger Antibiotika jedoch eingesetzt werden müssen, desto größer ist die Gefahr von Resistenzen.

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