Viren oder Bakterien?
Antibiotika wirken ausschließlich bei bakteriellen Infektionen. Die Medikamente unterstützen die körpereigene Abwehr dabei, die Erreger abzutöten oder wenigstens das Wachstum der Bakterien zu hemmen. Die wichtigste Voraussetzung für den Einsatz von Antibiotika ist daher, dass Mediziner*innen überhaupt eine bakterielle Infektion feststellen können. Mittels Urintest, Rachenabstrich oder Stuhlprobe testen Labormediziner*innen, welche Erreger hinter einer Blasenentzündung, schmerzenden Mandeln oder dem Magen-Darm-Infekt stecken. Gegen lästige Erkältungen wirken Antibiotika übrigens ebenso wenig wie gegen eine schwere Grippe, denn diese Atemwegsinfektionen werden durch Viren ausgelöst.
Wirksamkeit von Antibiotika bestimmen
Nicht jedes Antibiotikum wirkt gegen jedes Bakterium. Fachleute empfehlen, Antibiotika möglichst gezielt einzusetzen, um das Risiko von Resistenzen zu verringern. Dabei hilft ein Antibiogramm: Anhand einer im Labor angezüchteten Bakterienkultur testen Mediziner*innen, welcher Wirkstoff die Erreger am besten bekämpft. Muss die Behandlung schnell beginnen, setzen Ärzt*innen Breitband-Antibiotika ein. Sie wirken gegen viele verschiedene Bakterien, sollten jedoch wann immer möglich durch eine gezielte Behandlung abgelöst werden. Wer Antibiotika einnimmt, sollte sich zudem genau an die Verordnung halten und das Medikament nicht eigenmächtig absetzen. Dann kann die Infektion erneut aufflammen und muss erneut behandelt werden. Je häufiger Antibiotika jedoch eingesetzt werden müssen, desto größer ist die Gefahr von Resistenzen.