Bluttests decken Erkrankung auf
Wer sich mit Hepatitis C ansteckt, verspürt oft keine eindeutigen Symptome, die Erkrankung kann jahrelang unerkannt bleiben. Da 50 bis 80 Prozent der Infektionen chronisch verlaufen, können die dauerhaft im Körper verbleibenden Viren die Leber schädigen. Ohne Behandlung führt die Leberentzündung bei drei von zehn Betroffenen nach etwa zwei bis drei Jahrzehnten zu Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs. Liegen Risikofaktoren vor, empfehlen Experten Bluttests auf Hepatitis C. Das gilt etwa, wenn andere Blutuntersuchungen erhöhte Leberwerte ergeben oder Patienten womöglich mit infektiösem Blut in Kontakt gekommen sind.
Hepatitis-C-Screening hierzulande lässt noch auf sich warten
Mediziner und Experten weisen darauf hin, dass fest verankerte Vorsorgetests auf Hepatitis C in der Gesundheitsversorgung dazu beitragen würden, mehr Menschen behandeln zu können. Je früher die Infektion erkannt wird, desto besser lassen sich lebensbedrohliche Spätfolgen vermeiden. Auch das Risiko, dass Betroffene unwissentlich andere Menschen anstecken, würde sinken. Kontakt mit Hepatitis-C-Viren können Ärzte mit einem Bluttest auf entsprechende Antikörper nachweisen. Fällt dieser positiv aus, muss in einem zweiten Test nach Erbgut der Viren im Blut gesucht werden. So klärt sich, ob es sich um eine ausgeheilte oder akute Infektion handelt. Bisher gibt es noch kein Hepatitis-C-Screening in Deutschland. In vielen europäischen Ländern gehört die Reihenuntersuchung jedoch schon zu den Regelleistungen im Gesundheitswesen.