Koronare Herzkrankheit frühzeitig erkennen
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gingen im Jahr 2022 fast 35 Prozent aller Todesfälle bei Frauen auf die koronare Herzkrankheit zurück. Dabei verengen sich die Herzkranzgefäße, so dass das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Verschließen Ablagerungen an den Gefäßwänden den Blutdurchfluss, kommt es zum Herzinfarkt. Zu den Risikofaktoren einer koronaren Herzkrankheit gehören Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes. Diese Erkrankungen treten bei Frauen häufig in Kombination auf und steigern so das Risiko für einen Herzinfarkt. Früh erkannt und konsequent behandelt lässt sich die Infarktgefahr jedoch dämpfen. Fachleute empfehlen, dass Frauen Blutzucker- und Cholesterinwerte ab dem 40. Lebensjahr jährlich überprüfen lassen sollten, ab dem 50. Lebensjahr sogar halbjährlich. Der Grund: Bis zu den Wechseljahren bietet das Hormon Östrogen einen gewissen Schutz vor Ablagerungen an den Gefäßwänden. Im Zuge der Wechseljahre fällt dieser Schutz weg.
Herzinfarkt: bei Frauen oft andere Symptome als bei Männern
Frauen sind durchschnittlich fünf bis zehn Jahre älter als Männer, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden. Allerdings werden Vorboten des Infarkts sowie ein Infarkt selbst bei ihnen seltener und später erkannt. Neben typischen Beschwerden wie Engegefühl in der Brust und Schmerzen im linken Arm können bei Frauen auch weniger bekannte Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Rücken und im Oberbauch auf den Infarkt hinweisen. Vor allem bei Vorerkrankungen sollten Betroffene oder Angehörige umgehend notärztliche Hilfe anfordern. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung dauert es bei Frauen fast 30 Minuten länger, bis nach den ersten Beschwerden die Rettungsstelle angerufen wird.
