Epilepsie: Labortests unterstützen Diagnose und Behandlung

In Deutschland leben schätzungsweise zwischen 400.000 bis 800.000 Menschen mit Epilepsie. Dabei feuern Nervenzellen im Gehirn oder in einzelnen Hirnbereichen zeitgleich und unkontrolliert Signale ab, was epileptische Anfälle auslöst. Labortests unterstützen bei der Diagnose, erleichtern die Wahl der passenden Medikamente und helfen bei der Verlaufskontrolle, so das IPF zum Tag der Epilepsie am Montag, 29. September.

Die Illustration  eines von Blitzen umgebenen Gehirns  veranschaulicht, was im Gehirn bei Epilepsie passiert.
Jakub Jirsak | Fotolia

Differenzierte Diagnose mit Labortests

Von einer Epilepsie sprechen Mediziner*innen, wenn die Anfälle wiederholt auftreten. Je nach Art der Anfälle unterscheiden Fachleute verschiedene Formen der Epilepsie. Bereits nach einem erstmals aufgetretenen epileptischen Anfall raten Leitlinien zu weiterführenden Untersuchungen. Sie sollen eine möglichst genaue Diagnose ermöglichen, um das Risiko weiterer Anfälle besser einschätzen zu können. Bei der Abgrenzung bestimmter Anfallsformen von ähnlichen, aber nicht durch Epilepsie verursachten Symptomen helfen etwa Bluttests. Aus einer Blutprobe bestimmen Labormediziner*innen den Wert des Enzyms Kreatinkinase sowie den Laktatwert. Beide spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Muskeln und steigen im Zuge epileptischer Anfälle an.

Therapie unter Kontrolle

Mit entsprechenden Medikamenten leben viele Menschen mit Epilepsie weitgehend anfallsfrei. Allerdings haben viele Wirkstoffe Nebenwirkungen, die unter anderem Organe wie Leber und Nieren belasten sowie viele Stoffwechselprozesse stören können. Zudem sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich. Fachleute raten daher zu regelmäßigen Bluttests. Dazu gehören etwa Laborkontrollen der Werte von Blutfetten, Schilddrüsenhormonen und Vitaminen sowie der Blutbildung anhand der Anzahl von roten und weißen Blutkörperchen und des Blutfarbstoffs.

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