Entgiftung, Flüssigkeitshaushalt, Hormonproduktion
Die Nieren übernehmen wesentliche Aufgaben für den menschlichen Organismus: Durch winzige Poren in ihren Blutgefäßen filtern sie Giftstoffe aus dem Blut, die dann mit dem Urin ausgeschieden werden; sie passen die Urinproduktion des Körpers an die Trinkmenge an und regulieren damit, wie viel Flüssigkeit und Elektrolyte der Organismus ausscheidet oder zurückhält; sie produzieren wichtige Hormone, die zum Beispiel für eine ausreichende Blutbildung sorgen und den Blutdruck in geordnete Bahnen lenken.
Labortests und Mathematik
Gerade zu Beginn einer Nierenschwäche sind die Symptome sehr unspezifisch. Beschwerden wie Bluthochdruck, Schwächegefühl, Juckreiz, Appetitlosigkeit und Wassereinlagerungen vor allem in den Beinen können auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen. Zur Diagnose untersuchen Labormediziner*innen zunächst Urin- und Blutproben. Denn: Lässt die Nierenfunktion nach, gelangen Bluteiweiße in den Urin. Zudem reichern sich Kreatinin und Harnstoff im Blut an. Wie gut die Niere das Blut tatsächlich noch reinigen kann, zeigt die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Sie ergibt sich aus dem Kreatininwert im Blut und einer komplexen mathematischen Formel. Aktuelle Leitlinien empfehlen diese Untersuchung regelmäßig für Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck, Herzschwäche und bei der Einnahme von nierenschädlichen Medikamenten.