Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Labortests statt nur Bauchgefühl

Bauchschmerzen und Durchfall: Langanhaltende Darmbeschwerden können auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) hinweisen. Fachleute schätzen, dass in Deutschland 250.000 Menschen mit Morbus Crohn und 400.000 Menschen mit Colitis ulcerosa leben. Zum Aktionstag CED am 19. Mai informiert das IPF: Blut- und Stuhltests helfen bei der Diagnose und dabei, die Behandlung an den Stand der Erkrankung anzupassen.

Eine junge Frau liegt auf dem Sofa. Sie hat beide Hände auf den Bauch gelegt.
Ana Blazuc Pavlovic | Fotolia

Labortests für Diagnose und Verlaufskontrolle

Die Anzeichen einer CED unterscheiden sich von Fall zu Fall. Daher kommt es bei der Diagnose darauf an, verschiedene Laborwerte zu ermitteln und diese wie ein Puzzle zur richtig zusammenzusetzen. Wichtige Hinweise geben die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). Sie zeigen an, ob entzündliche Prozesse im Körper ablaufen und wie stark die Entzündung ist. Der Wert des C-reaktiven Proteins (CRP), der sich mittels Stuhltest messen lässt, gibt zudem Aufschluss über Entzündungen im Darmtrakt. In Verbindung mit bildgebenden Verfahren wie der Darmspiegelung können Mediziner*innen dann die richtige Diagnose stellen. Regelmäßige Stuhltests helfen zudem, den Krankheitsverlauf im Auge zu behalten. 

Mangelernährung ausschließen, Darmkrebsfrüherkennung beachten

Durch die Entzündung kann der Darm bei einer CED wichtige Nahrungsbestandteile wie Vitamine und Mineralstoffe nur noch eingeschränkt aufnehmen. Gerade in akuten Phasen dämpft die Erkrankung zudem deutlich den Appetit. Das kann zu Fehl- und Mangelernährung führen. Behandlungsleitlinien raten daher dazu, CED-Patient*innen mittels Bluttests regelmäßig auf Nährstoffmangel zu untersuchen.  Menschen mit einer CED tragen zudem ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Das gilt insbesondere, wenn der Dickdarm von der CED betroffen ist. Auch wie lange die CED schon besteht und wie stark sie verläuft, beeinflusst das Darmkrebsrisiko. Je nach individuellem Risiko stehen Menschen mit CED daher deutlich mehr Darmspiegelungen zu als Darmgesunden. Bei geringem Risiko sollte die Untersuchung alle vier Jahre durchgeführt werden; bei hohem Risiko sogar jährlich.

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