Labortests helfen bei Typisierung
Zu Beginn einern Diabetes-Erkrankung liegt eine Insulinresistenz vor, die der Körper zunächst noch durch eine gesteigerte Sekretion des Hormons kompensieren kann. Während dieser Phase des Prädiabetes weisen Betroffene oftmals erhöhte Blutzuckerwerte auf, die allerdings noch unter dem Schwellenwert für einen manifesten Diabetes liegen. Ob und wie daraus ein manifester Diabetes wird, lässt sich bisher nicht eindeutig vorhersagen. In einer Langzeitstudie des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen, des Universitätsklinikums Tübingen und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) definierten Wissenschaftler*innen jetzt sechs verschiedene Typen des Prädiabetes. Dazu testeten sie unter anderem die Insulinsensitivität, führten einen oralen Glukosetoleranztest durch und bestimmten den HDL-Wert.
Drei Gruppen mit hohem Risiko
Die sechs Typen des Prädiabetes unterscheiden sich hinsichtlich Blutzuckerhöhe, Insulinwirkung und –ausschüttung, Körperfettverteilung, Ausmaß der Leberverfettung und genetischen Risikos. Drei Clustern konnten die Forscher*innen ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Diabetes-Erkrankung mit Folgeerkrankungen zuordnen. Dazu gehören etwa Herz-Kreislauf-Krankheiten und Nierenschädigungen. Die Wissenschaftler*innen forschen derzeit daran, für die verschiedenen Prädiabetes-Subtypen eine gezielte frühe Prävention und Therapie zu entwickeln.