Grippe und Sekundärinfektionen: RKI rät zu mehr Screenings auf Bakterien

Zwar ist die Zahl an akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in der Bevölkerung gesunken. Anlass zur Sorge besteht dennoch: In Sachsen-Anhalt sind drei Jugendliche nach Influenza-Infektionen aufgrund von Sekundärinfektionen gestorben. Das Robert Koch-Institut rät dazu, bakterielle Infektionen gezielt in die Diagnostik einzubeziehen.

Mehr bakterielle Sekundärinfektionen

Die laufende Influenzasaison trifft Schulkinder und Jugendliche besonders. Damit steigt auch die Gefahr, dass zusätzliche Infektionen während der Grippe-Erkrankung schwerer verlaufen können. Nach Angaben des RKI zeigten die Jugendlichen zusätzlich zur Grippe-Infektion Symptome einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung). Die Todesfälle weisen dem RKI zufolge auf einen Anstieg schwerer Erkrankungen durch bakterielle Sekundärinfektionen nach Influenza-A-Infektion hin.

Bei Grippe differentialdiagnostisch an bakterielle Infektionen denken

Sekundärinfektionen durch bakterielle Erreger wie Gruppe-A-Streptokokken, Pneumokokken, Haemophilus influenzae und Staphylococcus aureus treten insbesondere während der Influenza- und Erkältungszeit auf. Diese Erreger sollten Ärzt*innen neben Meningokokken berücksichtigen, wenn es darum geht, schwerwiegenden bakterielle Infektionen bei Menschen, die bereits an Influenza erkrankt sind, zu diagnostizieren.

 

Quelle:
3 Jugendliche mit Influenza sterben nach Sekundärinfektion – RKI rät zu mehr Screenings auf Bakterien wie Streptokokken - Medscape - 18. Jan 2023.