Eine Forschungsgruppe des Brain Chemistry Labs hat einen Bluttest für Amyotrophe Lateralskelrose (ALS) so modifiziert, dass Ärzt*innen ihn einfacher nutzen können. Der Test basiert auf mikroRNA (miRNA), die in extrazellulären Vesikeln gefunden werden. Bislang waren die Bedingungen für den Test (Entnahme, Versand und Lagerung der Blutproben) jedoch so, dass der Test kaum in der Praxis genutzt werden konnte. Nun hat das Forschungsteam Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die zeigen, dass die Bedingungen für die Plasmaproben doch nicht so streng sein müssen. So reichte es aus, die Proben bei einer Temperatur zwischen 4 und 8 °C aufzubewahren (vorher -80 °C); auch ein vorheriges gekühltes Zentrifugieren innerhalb einer Stunde nach Probenentnahme war nicht erforderlich.
Genetischer Fingerabdruck aus fünf miRNA-Sequenzen
Für die Untersuchung wurden verblindete Blutproben von 50 Patient*innen mit sporadischer ALS aus dem U.S. National ALS Biorepository mit 50 Kontrollpersonen verglichen. Aus den Plasmaproben wurden die extrazelluläre Vesikel extrahiert und mit einem speziellen Verfahren (L1CAM-Immunaffinitätsreinigung) isoliert. Die Gesamt-RNA wurde extrahiert und die miRNA-Menge mittels quantitativer Polymerase-Kettenreaktion (qPCR) bestimmt. Es zeigte sich, dass fünf der acht zuvor identifizierten miRNA-Sequenzen zusammen einen genetischen Fingerabdruck darstellen, mit dem die Proben von ALS-Patient*innen signifikant von den Kontrollproben unterschieden werden können.
Quelle: