Bluthochdruck und Diabetes in der Schwangerschaft: Regelmäßige Checks auch nach der Geburt wichtig

Frauen, die während der Schwangerschaft Bluthochdruck oder Gestationsdiabetes entwickeln, tragen ein höheres Risiko, einen Schlaganfall oder Herzkrankheiten zu erleiden. Fachleute empfehlen, bei Betroffenen auch nach der Schwangerschaft regelmäßig Blutzucker- und Cholesterinwerte zu überprüfen. Laut einer aktuellen Studie aus Kanada erfolgen diese Untersuchungen jedoch viel zu selten.

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Kontrolle mit Blutzucker- und Cholesterintest

Kanadische Wissenschaftler*innen des Sunnybrook Research Institute in Toronto untersuchten in ihrer Studie Daten von fast 1,3 Millionen Schwangeren unter 50 Jahren. Sie verglichen das Screening auf Diabetes und Störungen des Fettstoffwechsels in den ersten drei Jahren nach der Entbindung zwischen denjenigen mit schwangerschaftsbedingter Hypertonie oder Diabetes und denjenigen ohne diese Risikofaktoren.

Weniger als jede fünfte Frau untersucht

Von den Studienteilnehmerinnen hatten rund 13 Prozent Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck entwickelt. Sie wurden in den drei Jahren nach der Entbindung zwar öfter als die beschwerdefreien Frauen auf Diabetes und Dyslipidämie untersucht – allerdings stellte sich der Unterschied als moderat heraus. Zudem lag die absolute Screeningrate mit knapp 44 Prozent deutlich zu niedrig. Im ersten Jahr nach der Entbindung wurde sogar weniger als eine von fünf Frauen untersucht.

Diabetes-Vorsoge nutzen

Auch hierzulande sehen Leitlinien für Frauen nach einem Schwangerschaftsdiabetes eine kontinuierliche Nachsorge vor. Sie sollten alle zwei Jahre den Nüchternglukosewert und den Langzeitblutzuckerwert HbA1c bestimmen lassen. Dazu reicht eine Blutprobe. Bei unklaren Werten raten Fachleute zudem zu einen oralen Glukosetoleranztest. Betroffene Frauen sollten sich nicht scheuen, ihre Ärzt*in auf diese Untersuchung anzusprechen, falls sie nicht angeboten wird. 

 

Quelle:

Ärzteblatt online

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