Darminfektion durch Antibiotika
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts kommt es bei etwa einem von 100 Menschen, die mit Antibiotika behandelt werden, zu einer Folgeinfektion mit dem Erreger Clostridioides difficile. Insgesamt verursachen die Bakterien etwa 15 bis 20 Prozent aller Durchfallerkrankungen, die im Zusammenhang mit einer Antibiotika-Therapie stehen. Mediziner*innen und Patient*innen wünschen sich daher Antibiotika, die gezielter gegen sowohl gramnegative als auch gampositive Bakterien wirken.
Wirksam ohne Darminfektion
Ein neuer Hoffnungsträger ist Lolamicin. Das Molekül wirkt spezifisch auf Gram-negative Bakterien, indem es bestimmte Stoffwechselprozesse der Erreger stört. In Studien zeigte sich Lolamicin als wirksam gegen mehr als 130 multiresistente klinische Isolate; in mehreren Mausmodellen bekämpfte der Wirkstoff erfolgreich akute Lungenentzündungen und Sepsis. Dabei schonte er das Darmmikrobiom der Mäuse, indem er eine Sekundärinfektion mit Clostridioides difficile verhindert. Es sind jedoch noch weitere Studien nötig, um das Medikament für Menschen nutzen zu können.