Zucker schützt vor Harnwegsinfekten

Blasenentzündungen sind nicht nur lästig und verursachen Schmerzen – bei manchen Frauen treten sie auch immer wieder auf. Dann geht die Behandlung mit Antibiotika von vorne los. Eine kontrollierte Studie aus Kroatien hat nun bestätigt: Die Zuckerart D-Mannose beugt einer Blasenentzündung bei Frauen effektiv vor.

So gut wie ein Antibiotikum

Die Urologen der Klinik in Zabok verglichen die Wirkung von D-Mannose mit der des Antibiotikums Nitrofurantoin. Dabei stellten sie fest, dass der Zucker Frauen ebenso gut wie das Antibiotikum vor einer Neuinfektion schützt. Nur 15 Prozent der Frauen, die Medikamente mit D-Mannose-Wirkstoffen einnahmen, erkrankten erneut an Blasenentzündung. Bei den Patientinnen, die mit dem Antibiotikum vorsorgten, lag die Rückfallquote bei 20 Prozent. Zum Vergleich: Von den Patientinnen, die keine vorbeugenden Medikamente erhielten, erlitten über die Hälfte (61 Prozent) Rückfälle.

 

Weniger Nebenwirkungen

Einen großen Vorteil konnten die Ärzte bei der Behandlung mit D-Mannose feststellen: Nur acht der Frauen, die Zuckerpräparate eingenommen hatten, litten unter unerwünschten Nebeneffekten wie Durchfall. Dagegen nannten 29 Patientinnen, die mit Antibiotika behandelt wurden, neben Verdauungsstörungen auch noch Kopfschmerzen, Hautrötungen und vaginales Brennen als Nebenwirkungen.

 

Quelle: Springer Medizin

 

IPF-Tipp:

Bei der Behandlung bakterieller Infektionen wie Blasenentzündungen können Ärzte auf die Schlagkraft von Antibiotika oft nicht verzichten. Um Resistenzen zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung aber per Labortest geklärt werden, mit welchem Erreger genau Patientinnen sich infiziert haben. Dann kann der Arzt das passende Antibiotikum auswählen.

 

Weitere Informationen finden Sie in den IPF-Faltblättern Warum und wann Antibiotika? und Therapie nach Maß

 

 

 

 

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