Vorhofflimmern: Vorsorge bei Mann und Frau unterschiedlich

Schon länger gehen Mediziner davon aus: Frauen- und Männerherzen schlagen anders. Eine neue Studie legt nun nahe, dass auch bei Herzrhythmusstörungen das Geschlecht eine wichtige Rolle spielt. Herzexperten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen, bei der Vorbeugung von Vorhofflimmern geschlechtsspezifische Risikofaktoren zu beachten.

Strichmännchen von Mann und Frau mit Kreide auf Tafel gezeichnet

Risikofaktoren bringen Herz aus dem Takt

Kardiologen aus Hamburg untersuchten mehr als 15.000 Patienten auf Risiken für Herzerkrankungen (kardiovaskuläre Risikofaktoren) wie Bluthochdruck, Diabetes und Metabolisches Syndrom sowie auf häufige Symptome für Vorhofflimmern. Auch die Herzgesundheit und Herzfunktion nahmen die Forscher unter die Lupe. Dabei zeigte sich:  Männer mit Vorhofflimmern wiesen häufiger als Frauen kardiovaskuläre Risikofaktoren auf. Zudem war ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit im Vergleich zu den Frauen öfter angegriffen. Beim Fettstoffwechsel stellten die Herzmediziner ebenfalls Geschlechterunterschiede fest. Der Wert des HDL-Cholesterins lag bei Frauen mit Vorhofflimmern im Schnitt um 3,5 mg/dl niedriger als bei gesunden Geschlechtsgenossinnen. Bei den männlichen Patienten konnten die Ärzte keinen Zusammenhang zwischen dem Blutfett und Vorhofflimmern feststellen. Für sie scheint eher das LDL-Cholesterin eine Warnfunktion zu besitzen: Männer mit Vorhofflimmern hatten durchschnittlich 8,1 mg/dl weniger LDL-Cholesterin im Blut als Männer ohne die Herzrhythmusstörung.

 

Vorhofflimmern nimmt zu

Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen in Deutschland. Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden daran. Kardiologen beobachten mit Sorge, dass bei immer mehr Patienten das Herz ins Stolpern kommt. Unerkannt und unbehandelt kann Vorhofflimmern schwere Folgekrankheiten wie Schlaganfall, koronare Herzerkrankung oder Herzschwäche mit sich bringen. Diese Gefahr bedroht Männer und Frauen den Herzexperten zufolge gleichermaßen. Auch bei den Symptomen, die auf Vorhofflimmern hinweisen, konnten die Kardiologen keine Geschlechterunterschiede erkennen.

 

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie

 

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