Liquid Biopsy – Krebszellen-Analyse aus dem Blut

Krebszellen wachsen nicht nur unkontrolliert. Sie können auch ständig ihr Erbgut verändern. DNA-Analysen helfen Medizinern bei der zielgerichteten Behandlung. Moderne Laborverfahren wie die Liquid Biopsy ermöglichen solche Zelluntersuchungen auch ohne Eingriff in den Körper.

Labormediziner vor gerendeter Doppelhelix

Tumor-DNA genau bestimmen

Krebs ist nicht gleich Krebs. So sprechen etwa manche Tumore in der Brust auf Hormone an, andere jedoch nicht. Trotzdem erhalten beide Betroffene die Diagnose Brustkrebs. Ihre Behandlung muss sich jedoch unterscheiden. Um genau zu bestimmen, wie Krebserkrankungen im Einzelfall gelagert sind und welche Medikamente am besten helfen können, analysieren Mediziner die Krebszellen selbst. Dafür braucht es in der Regel eine Gewebeprobe. Meist ist dazu eine kleine Operation unumgänglich (Biopsie). Was aber tun, wenn es für die Patienten zu riskant ist, mit Sonden oder Skalpell ins Körpergewebe einzudringen? Hier bietet das Verfahren der Liquid Biopsy Alternativen: Mediziner untersuchen Krebszellen aus einer Blutprobe.

Zielgerichtet gegen den Krebs

Krebszellen können wie alle menschlichen Zellen mit dem Blut durch den Körper zirkulieren. Anhand dieser Zellen analysieren Ärzte die DNA auf krebsbedingte Genveränderungen. Auf Basis der Laborbefunde wählen die Mediziner möglichst zielgerichtet wirksame Medikamente für die Therapie aus. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für solche Untersuchungen bereits im Rahmen so genannter „Verträge der Besonderen Versorgung“ (§ 140a SGB V). Dazu gehört zum Beispiel die Barmer GEK/Deutsche BKK  und die Audi BKK, die mit dem Lungenkrebsnetzwerk NOWEL eine entsprechende Vereinbarung getroffen haben. Zur Kostenübernahme verpflichtet sind Kassen jedoch noch nicht. Andere Erkrankte sollten mit ihrer Krankenkasse besprechen, ob und wie sie eine Kostenerstattung beantragen können.

 

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