Symptome über mehr als sechs Monate
„Die post-infektiöse Fatigue ist eine Reaktion auf die Erkrankung und Teil der Genesung, sie dauert bei einigen nur ein bis zwei Wochen, bei anderen bis zu vier Monate“, so Immunologin Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen von der Charité Berlin. Dauern die Symptome wie ständige Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depression oder auch Hals- und Muskelschmerzen aber sechs Monate oder länger, müsse man prüfen, ob ein neuroimmunologisches CFS vorliege.
Per Labortest andere Krankheiten ausschließen
Für die Diagnose CFS müssen mehrere Symptome in einer gewissen Intensität und über einen längeren Zeitraum zusammenkommen. Etwa ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus und der Bedarf nach langen Erholungsphasen. Außerdem müssen neurologische Befunde vorliegen, etwa Verwirrtheit oder Wortfindungsschwierigkeiten. Da diese Beschwerden nicht sehr spezifisch sind, sollten darüber hinaus andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden. Im Labor geben Blutproben etwa Aufschluss über eine Fehlfunktion der Schilddrüse, Herz- und Lebererkrankungen oder Diabetes. Auch eine Anämie (Blutarmut) infolge von Eisenmangel kann ähnliche Symptome hervorrufen und sollte anhand eines Bluttests ausgeschlossen werden. Dasselbe gilt für Borreliose, Hepatitis oder Tumorerkrankungen. Darüber hinaus sollte Klarheit herrschen über etwaigen Drogen- oder Alkoholmissbrauch oder eine Depression. Können all diese Erkrankungen ausgeschlossen werden, liegt vermutlich ein CFS zugrunde. Behandelt wird das Erschöpfungssyndrom zumeist symptomatisch, Anstrengungen sollten vermieden werden.