Nur halb so viele Krankenhausaufenthalte
In drei Grippewintern in Israel betrug die Schutzwirkung bei komplett geimpften Kindern im Alter von sechs Monaten bis acht Jahren 54 Prozent gegen influenzabedingte Krankenhausaufenthalte, so die Autoren der Studie. Für die retrospektive Analyse haben die Wissenschaftler um Hannah E. Segaloff von der University of Michigan School of Public Health in den USA ein Register des Krankenversicherers Clalit Health Service aus Israel genutzt. Sie werteten die Daten von 3746 Kindern dieser Altersgruppe aus sechs Kliniken des Landes aus, die in den drei Grippewintern von 2015/16 bis 2017/18 stationär behandelt worden waren.
Vollständiger Impfschutz vorteilhaft
Bei komplett geimpften Kindern ermittelten die Forscher aus den Daten einen Schutz von 54 Prozent gegen Krankenhausaufenthalte in Folge einer Grippeinfektion. Bei nur einmal geimpften Kindern lag die Schutzwirkung bei 26 Prozent. Über die Hälfte der Kinder hatten dabei Grunderkrankungen wie Herz- oder Lungenleiden und damit ein hohes Risiko für schwere Influenza-Komplikationen, berichtet die Universität von Michigan in einer Mitteilung. Zudem konnten die Studienautoren zeigen: Die Impfung schützt in verschiedenen Wintern mit verschiedenen zirkulierenden Virus-Subtypen.
Kinder mit Grunderkrankungen auch hierzulande impfen
In Deutschland wird bisher nur Kindern mit spezifischen Grunderkrankungen jährlich die saisonale Grippe-Impfung empfohlen und zudem nur mit einer Impfdosis. Dazu gehören Kinder mit chronischen Herz-Kreislauf-, Lungen-, Leber- und Nierenkrankheiten sowie neurologischen Erkrankungen oder mit Immunschwäche. Besonders bei solchen Kindern sollte die Impfung sichergestellt werden, betonen die Studienautoren.
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