Risikofaktor Alter
Grundsätzlich schützt die Anatomie Männer besser von Harnwegsinfektionen: Ihre Harnröhre ist länger, sodass eindringende Bakterien nicht so rasch aufsteigen können. Im Alter steigt das Risiko einer Harnwegsinfektion: Ab 60 Jahren erkranken Männer häufiger daran. Häufig liegt dies an einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie). Durch die schlechtere und zunehmend unvollständige Entleerung der Harnblase bildet sich Restharn, Bakterien werden schlechter aus dem Harntrakt ausgewaschen.
Häufiger Komplikationen, längere Therapie
Dass sich bei Männern häufiger eine Urosepsis entwickelt, liegt vor allem an pathologischen Unterschieden. Bei 80 Prozent der Betroffenen entsteht die Sepsis durch einen Harnstau in den ableitenden Harnwegen. Prostatavergrößerungen begünstigen die Stauung ebenso wie Nierensteie. Letztere treten bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Verläuft eine Harnwegsinfektion unkompliziert, muss jedoch mit Antibiotika behandelt werden, braucht die Genesung bei Männer länger als bei Frauen: Während Patientinnen die Antibiotika im Schnitt nach fünf Tagen absetzen können, sollten Patienten sieben Tage lang mit den Medikamenten behandelt werden.
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