Bluthochdruck bei Kindern kann die kognitive Entwicklung beeinträchtigen

Viele Menschen denken bei Bluthochdruck als erstes an ältere Patienten. Aber auch immer mehr Kinder leiden – häufig unbemerkt – unter einem zu hohen Blutdruck. Eine US-Studie hat Hinweise darauf gefunden, dass das nicht nur körperliche Folgen haben kann, sondern sich womöglich sich auch auf das Denkvermögen und die kognitive Leistung auswirkt. Bestätigt sich die Hochdruck-Diagnose, helfen Labortests bei der Ursachenforschung.

Junge sitzt überfordert über Schulbüchern, weil er sich wegen Bluthochdruck schlecht konzentrieren kann.

Auswirkungen auf das Gehirn nicht ausgeschlossen

Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie150 Kinder zwischen zehn und 18 Jahren einer Reihe von Tests zur Gedächtnisleistung, zur visuellen und sprachlichen Erinnerung und zur geistigen Verarbeitungsgeschwindigkeit unterzogen. Die Hälfte der Kinder und Jugendlichen litten unter hohem Blutdruck, die andere Hälfte nicht. Das Ergebnis: Kinder mit Bluthochdruck schnitten weniger gut ab als ihre Altersgenossen ohne erhöhten Blutdruck. In zukünftigen Studien wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob der Blutdruck das Gehirn verändere. Fest steht schon jetzt, dass sich der Effekt bei Kindern noch verstärkt, die aufgrund des hohen Blutdrucks schlecht schlafen und deshalb am Tag häufig müde sind.

Blutdruckmessungen früh beginnen, Ursachensuche mit Labortests betreiben

Bereits ab drei Jahren sollten Eltern regelmäßig den Blutdruck ihrer Kinder messen lassen, empfiehlt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bei einem Verdacht auf erhöhten Blutdruck stehen zunächst weitere Messungen an, danach können Labortests mögliche Ursachen und Risikofaktoren eingrenzen. Deshalb bestimmen die Kinderärzte unter anderem Lipidprofil und Nüchternglucose. Nicht in jedem Fall ist die Einnahme von Medikamenten nötig, um den Blutdruck zu senken. Häufig helfen auch schon mehr Bewegung und die Umstellung der Ernährung.

 

Quelle:
The Journal of Pediatrics

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