50 Jahre Impfungen: mehr als 154 Millionen Todesfälle verhindert

Seit 1974 konnten durch Impfungen mehr als 154 Millionen Todesfälle verhindert werden, darunter waren 146 Millionen Kinder unter fünf Jahren, von denen 101 Millionen ohne Impfungen bereits im Säuglings¬alter gestorben wären. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beauftragte Studie anlässlich des 50. Jahrestages des „Expanded Programme on Immunization“ (EPI).

Fotolia

Imfpung auch für Kinder in armen Ländern

Die EPI war 1974 auf der Weltgesundheitsversammlung ins Leben gerufen worden. Damals waren Impfungen nur in den höher entwickelten Ländern verbreitet. Weltweit hatten nur etwa fünf Prozent der Säuglinge Zugang zu Routineimpfungen. Das Ziel war, auch die Kinder in den ärmeren Ländern zu erreichen, was weitgehend gelungen ist. Laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) werden heute 84 Prozent der Säuglinge mit drei Dosen des Impf­stoffs gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten (DTP) geschützt. Diese Impfung gilt als globaler Maßstab für die Durchimpfung.

Masern weiterhin eine Herausforderung

Dennoch gibt es weiter Defizite, beispielsweise bei den Masern. Laut Unicef haben im Jahr 2022 weltweit 33 Millionen Kinder die Masernimpfung verpasst (davon 22 Millionen die 1. und weitere 11 Millionen die 2. Dosis). Die weltweite Durchimpfungsrate liegt für die 1. Dosis derzeit bei 83 Prozent und für die 2. Dosis bei 74 Prozent. Das ist zu wenig, um Ausbrüche zu verhindern, zu denen es weiterhin in vielen Regionen der Erde – zuletzt auch in Rumänien – kommt. Notwendig wäre eine Impfquote von 95 Prozent für beide Impfungen.

Auch in Deutschland Nachholbedarf

Auch in Deutschland sind die Masern noch nicht eliminiert. Die Impfungen gegen Masern erfolgen nach Angaben des Robert Koch Instituts (RKI) bei vielen Kindern weiterhin zu spät. Auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestehen immer noch deutliche Impflücken, so das Bundesgesundheitsministerium.

Weitere Informationen zu diesen Themen