Zecken und FSME-Infektion: 98 Prozent der Erkrankten nicht geimpft

Bei einem Zeckenstich besteht die Gefahr, sich mit Frühsommer-Menigoenzephalitis (FSME) anzustecken. Die Infektion kann in schweren Verläufen zu Entzündungen im Gehirn und im Rückenmark führen. Aktuelle Zahlen zeigen: 2024 waren 98 Prozent aller Menschen in Deutschland, die wegen FSME behandelt werden mussten, nicht oder nicht vollständig geimpft.

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Über 50 Prozent mit neurologischen Komplikationen

FSME gehört zu den meldepflichtigen Krankheiten in Deutschland. Für das Jahr 2024 registrierte das Robert Koch-Institut 686 FSME-Fälle. Allerdings infizieren sich deutlich mehr Menschen. Fachleute schätzen, dass 70 bis 95 Prozent aller FSME-Infektionen symptomfrei verlaufen. Bricht die Erkrankung jedoch aus, liegt das Risiko für einen schweren Verlauf mit neurologischen Beschwerden hoch: Nach Angaben des RKI traten diese bei mehr als jedem zweiten Erkrankten (59 Prozent) auf. Weitere Studiendaten zeigen, dass der Anteil sogar bei bis zu 85 Prozent liegen könnte.

Ab 60 Jahren: höheres Risiko, besonders wenig Geimpfte

Die Meldedaten des RKI zeigen, dass die Zahl der FSME-Fälle ab einem Alter von 40 Jahren deutlich zunimmt. Menschen über 60 Jahren haben zudem ein deutlich höheres Risiko für schwere FSME-Verläufe – sind jedoch besonders selten geimpft. Die Fachleute des RKI gehen davon aus, dass vollständige Impfungen die Zahl der FSME-Infektionen deutlich reduzieren können. Das gilt vor allem für Menschen, die in Landstrichen leben, in denen besonders viele Zecken das FSME-Virus in sich tragen. Von diesen FSME-Risikogebieten gibt es von Jahr zu Jahr mehr. Betroffen sind vor alle Bayern, Baden-Württemberg sowie Thüringen, Sachsen und Brandenburg.

Dreimal impfen, alle drei bis fünf Jahre auffrischen

Damit eine FSME-Impfung gut schützt, kommt es auf die richtige Grundimmunisierung und regelmäßige Auffrischimpfungen an: Nach drei einzelne Impfungen zur Grundimmunisierung muss der FSME-Schutz alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.

 

Quelle für alle Zahlen: Epidemiologisches Bulletin 9/25

 

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