Typ-2-Diabetes: fünf von zehn Erwachsenen in Deutschland mit Vorstufen

8,7 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einem diagnostizierten Typ-2-Diabetes. Die Blutzuckerwerte liegen häufig jedoch schon lange vor der Diagnose zu hoch – aber noch unter den Grenzwerten für Typ-2-Diabetes. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts leiden fünf von zehn Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren an diesem sogenannten Prädiabetes.

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Sechs Subtypen

Studien des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung zeigen: Menschen mit Prädiabetes lassen sich sechs klar abgrenzbare Subtypen (Cluster) zuordnen. Die Cluster unterscheiden sich in der Krankheitsentstehung, dem Risiko für den Ausbruch eines manifesten Diabetes und der Entwicklung von Folgeerkrankungen. Bei der Entwicklung der Cluster spielen neben der Körperfettverteilung und genetischen Faktoren Laborwerte wie Blutzucker, Leberfettwerte (Triglyzeride) und Blutfettspiegel (Cholesterin) eine wichtige Rolle.

Drei Hochrisikogruppen

Mediziner*innen hoffen, dass die Einteilung eine gezieltere Prävention ermöglicht. Denn: Die gesundheitlichen Risiken des Prädiabetes gleichen denen eines ausgebrochenen Typ-2-Diabetes. So treten bei Betroffenen häufiger unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronischen Nierenerkrankungen auf.  Aus den Studiendaten ergeben sich drei Gruppen mit besonders hohem Risiko: Treffen genetische Vorbelastung und geringe Insulinausschüttung aufeinander, steigt die Gefahr für eine Diabetes-Erkrankung mit Schäden für Herz und Nieren. Gleiches gilt bei Menschen mit hohen Leberfettwerten und ausgeprägter Insulinresistenz. Zeigt sich ein hoher Fettanteil in Niere und Leber, liegt zwar die Gefahr für manifesten Diabetes niedriger. Dafür steigen das Risiko für Nierenschäden – und die Sterblichkeit.

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