Tuberkulose: zehn Prozent weniger pro Jahr

Die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen in Deutschland lag aktuellen Auswertungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge 2018 mit 5.429 Fällen ähnlich hoch wie 2017 (5.486 Fälle). Um das Ziel der Weltgesundheitsorganisation WHO zu erreichen, die Tuberkulose bis 2050 zu besiegen, müssten die Fallzahlen hierzulande jedoch um zehn Prozent pro Jahr zurückgehen.

Arzt betrachtet Röntgenbild von Lunge mit Verdacht auf Tuberkulose.
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Null Übertragungen als Ziel

Nach Angaben des RKI könnte Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung der Tuberkulose  leisten, wenn hierzulande keine Übertragungen der Lungeninfektion mehr stattfänden („Zero Transmission“). Um dieses Ziel zu erreichen, spielt nach Angaben der Experten auch die Zahl der Menschen mit unbehandelter, latenter Tuberkulose eine wichtige Rolle. Denn: Entwickeln sie im Laufe ihres Lebens eine aktive Tuberkulose, können sie weitere Menschen anstecken. Es ist daher besonders wichtig, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten möglichst zu verhindern.

Beobachtung mit Labortests

Regelmäßige Labortests können dem RKI zufolge dabei helfen, die Ausbreitung der Tuberkulose zu überwachen und neue Infektionen zu vermeiden. Die Experten des RKI befürworten eine sogenannte integrierte molekulare Surveillance (IMS) der Tuberkulose. Labormediziner untersuchen das Erbgut der Erreger und bestimmen den Erregertyp genau. Die Ergebnisse werden dann mit bestehenden gespeicherten Informationen zu Tuberkulose-Krankheitsausbrüchen verknüpft. Die so entstehenden Datensätze helfen Medizinern und Gesundheitsämtern unter anderem dabei, Übertragungen bei Ausbrüchen zu bestätigen oder auszuschließen, Rückfälle von Neuinfektionen abzugrenzen sowie zu erkennen, welche Resistenzen gegen Medikamente sich schon gebildet haben.

 

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